Die
Buddenbrooks - Ein zeitloses Meisterwerk
"Die Buddenbrooks"
ist der Titel eines berühmten Romans von Thomas Mann aus dem Jahre 1901. Ich
hatte oft davon gehört, und freute mich auf die Lektüre in der Schule, die
Pflicht ist fürs Abitur 2014, und war begeistert über die Zeitlosigkeit des
Romans. Doch was macht ihn so zeitlos? Und warum lesen ihn noch heute junge
Leute mit Freude?
Fangen wir mit der
Geschichte an: Die Handlung spielt in Lübeck und erstreckt sich über 45 Jahre
(1835 - 1880). Es geht um den langsamen Verfall einer wohlhabenden und
angesehenen Lübecker Kaufmannsfamilie. Konsul Johann Buddenbrook ist Gründer
der Getreidefirma "Buddenbrook" und gehört mit seiner großen Familie
zum Großbürgertum der Stadt Lübeck. Zuerst wohnt er zusammen mit seiner Frau Antoinette,
seinem Sohn Jean und den Enkelkindern, Thomas, Christian und Antonie in einem
großen Haus an der Mengstraße. Es wird der Verfall der Familie in verschiedenen
Bereichen dargestellt, wie in den sozialen Kontakten, die abnehmen, den
Geschäften, die immer schlechter werden oder in der Gesundheit, denn immer mehr
haben die Buddenbrooks mit Krankheiten zu kämpfen.
Nun stellt sich die
Frage, was denn das Zeitlose, das damals wie heute Interessante an der
Geschichte ist. Thomas Mann war seiner Zeit sehr voraus, denn er durchschaute
die Vorgänge in der Gesellschaft und die Eigenheiten zwischenmenschlicher
Beziehungen schon sehr früh. Er karikiert die Charaktere, indem er deren
Verhaltensweisen übertrieben darstellt, und wählt solche, die typisch sind für
eine Gemeinschaft von Menschen. Der Leser trifft auf den Egomanen, der nur von
sich selbst redet, auf den Lebhaften, den so schnell nichts unterkriegt, sowie
den Verschlossenen, der überhaupt nicht aus sich heraus kommen kann. So stellt
sich beim Leser nicht selten ein Gefühl von Wiedererkennung ein, denn jeder
kennt diese Typen. Man muss schmunzeln über sich selbst, der man vielleicht
auch solche Eigenschaften teilt, und darüber, wie präzise und humorvoll Thomas
Mann das anspricht, was so gegenwärtig ist in der Gesellschaft, dass es einem
gar nicht mehr auffällt. Wie Thomas Mann über die Menschen schreibt, passt
heute noch genauso wie damals. Das macht den Autor zu einem Menschen, der über
seine Zeit hinaus gewachsen ist, und den Roman zu einem zeitlosen Meisterwerk.
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